Wanderurlaub in Bodenmais vom 24.05.-09.06.2007
Hallo Freunde, wir sind wieder in unserm Wohnzimmer „Bayerischer Wald“. Wer ist
eigentlich wir: Natürlich Gisela, Iris, Jo und Uli und wir wollen wieder auf
Stempeljagt gehen, sprich Wandern.
Die Anfahrt war ohne Probleme, früh Aufstehen, Autofahren, Frühstücken (an der
Autobahn), Staus und Pausen. Ach, da war doch noch was: Nach einer Pause wollte
Jo’s Auto nicht mehr anspringen. Das Problem, die Batterie, wurde durch eine
ansässige Werkstatt und den ADAC sehr gut gelöst.
In Bodenmais angekommen, bei der Familie Meyer Drosselgasse 5, mussten wir erst
einmal schuften. Ich kann euch sagen, das war schwieriger als den höchsten Berg
(Großer Arber) zu besteigen, es hieß ausladen. Wenn ihr denkt danach würde der
Urlaub anfangen, dann habt ihr euch getäuscht. Die Scheiße ging natürlich
weiter, es musste eingekauft werden, man will ja leben. Das war so gar nicht
nach meinem Geschmack, ich wäre am liebsten sofort in die Berge (der Berg ruft)
gelaufen.
Nach einem tollen Abendessen, mit König Ludwig Dunkel Bier (das ist kein
Malzbier) und andere Getränke (im Kaffee/Restaurante „Franzl’s Cafe“), einer
ausgeglichenen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück mit Sekt, wurde die erste
Wanderung eingeläutet. Ich freute mich wie ein Rohrspatz. Ich weis zwar nicht
wie sich ein Rohrspatz freut, aber lassen wir das mal so stehen. Sollte das
jemand wissen, dann informiere er mich Bitte.
Wie jedes mal ist die erste Wanderung, nahe der Tschechischen Grenze, ohne einen
Stempel. Nach einer kurzer Autofahrt zum Zwieseler-Waldhaus und anziehen der
Wanderstiefel, geht es los. Oder wie mein Freund und Bekannter Jo zu sagen
pflegt, jitz jonnme loß. Nach einem kurzen Aufenthalt an einem schönen See
(liegt sehr romantisch), nahe der Grenze. stoßen wir auf den so genannten
„Kunoweg“. Hier wurden wir das erste mal mit den Folgen des Januar-Sturms
„Kyrill“ konfrontiert. Es ging über und unter umgestürzten Bäumen. Es hat aber
irgendwie Spaß gemacht. so ganz nach dem Geschmack von Iris.
Ja, was hat es mit dem Namen Kunoweg auf sich! Dieser Name wurde
vor etlichen Jahren durch Jo’s Mutter kreiert, um sich und ihrem Sohn eine
Freude zu machen. Es ist ein Plastik-Goldfisch den man Kuno taufte. An der
Stelle, wo man auf den Weg trifft, wird dieser Goldfisch zu Wasser gelassen. Der
Fisch wird dann durch die Strömung und durch Stockantrieb in Bewegung gesetzt.
Den Stockantrieb bewerkstelligten Iris und Jo sehr intensiv. Gisela und ich
hatten unsere helle Freude daran. Am Ende des Kuno Wegs und überqueren einer
Bergkuppe erwartete uns das Schwellhäusl. Dort gab es, wie sollte es auch anders
sein, ein gepflegtes Bier. So ging der erste Tag zu Ende.
Die erste Wanderung mit Stempel war sofort eine Herausforderung. Bei
sommerlichen Temperaturen wanderten wir über die Rissloch Fälle, den
Aussichtspunkt Schweiklruhe, zum kleinen Arber auf 1384 m. Eine Wanderung die
sofort an die Belastungsgrenze ging. Bei Gisela und Jo floss der Schweiß in
strömen, man hätte Wasserflaschen damit füllen können, bei Iris und mir hielt
sich das in Grenzen. Aber ansonsten war das für diese Truppe kein Problem.
Es folgten dann weitere tolle Wanderungen mit Stempel, -- zum Sternknöckel und weiter nach Frath -- über den Böhmhof zum Hennenkobel nach Brandten -- über Mooshof, Hochfall (Wasserfall), Riedlberg, Sternknöckel nach Bodenmais -- zur Kötztinger Hütte von Traidersdorf aus.
Die absolute Spitzenwanderung war, in meinen Augen, der Aufstieg
zum Osser an der Tschechischen Grenze von Lohberg aus.Warum das? Hier wurden wir
so richtig mit den Sturmschäden von Kyrill konfrontiert und es ging auf ca.
1300m. Dieser Wanderweg forderte von uns die letzten Kraftreserven und sehr viel
Orientierungssinn, weil wir sehr oft, wegen umgestürzter Baume, vom Wanderweg
abweichen mussten. Aber oben an der Hütte wurden wir dann mit einem super
Ausblick und natürlich mit Bier und Essen entschädigt. Es hat sich also, trotz
der Strapazen, gelohnt und es war natürlich wieder so richtig nach dem Geschmack
von Iris.
Einige Wanderwege konnten wir leider nicht machen, da sie wegen der Sturmschäden
durch die Kurverwaltung gesperrt waren. Wir hatten uns natürlich bei der
Kurverwaltung in Bodenmais erkundigt.
Den Lohn, für diese Schinderei und Stempelorgie, erhielten wir am Ende des
Urlaubs im Rathaus. Meine Freundin Gisela erwanderte sich die Bodenmaiser
Wanderkönigin und mein Freund Jo den Bodenmaiser Wanderkönig. Meine Iris und ich
erwanderten die Wandernadel mit Lorbeerkranz. Die Ehrung erfolgte dann im
Bodenmaiser Rathaus durch den Bürgermeister. (siehe Bilder) Hi, hi, hi.
An dieser Stelle möchte ich noch ein Lob oder auch mehrere an die Truppe
aussprechen. Es war einfach Toll mit euch, obwohl es stellenweise sehr sehr
schwierig war.
Neben dem Wandern, versuchten Iris und ich, noch eine andere Fortbewegungsart
aus. Für unsere Freunde nichts neues, das Nordic Walking. Es wurde ein
Schnupperkurs belegt, der auch nicht schlecht war. Ein paar Tage später mussten
wir dann auf die Piste. Mein Freund Jo legt sofort los, wie eine schnaufende
Lokomotive, ohne auf die Technik zu achten und erarbeitete sich sofort einen
respektablen Vorsprung. Meine Freundin Gisela gestaltete das mit sehr viel
Technik und Disziplin. Iris und ich wir merkten schon nach ein paar Kilometer,
dass das keine Sportart für uns ist. Jetzt kann man aber wenigstens mitreden!
Natürlich sind wir nicht nur gewandert! Ich glaube, dann hätte ich auch
kollektive Prügel bezogen. In Bodenmais besuchten wir einen Heimatabend, den
Fronleichnamszug und o Wunder, wir waren auch Tanzen.
Ein Besuch der dort ansässigen Glasmanufakturen Joska und Weinberger sind wohl
Pflichtbesuche. Beim Joska erlebten wir einen wunderbaren Tag, im Biergarten,
mit einem Gestanzel Sänger. Ein Reimgesang unter Einbindung des Publikums. Wir
hatten sehr viel Spaß und es war einfach toll.
Dann besuchten wir Zwiesel mit der Waldbahn von Bodenmais aus. Es war eine
wunderschöne Fahrt durch den Bayerischen Wald. Die erste Anlaufstelle war die
Glaspyramide der Zwiesel Kristallglas AG. (Das Rekord-Bauwerk der Zwiesel
Kristallglas AG ist über acht Meter hoch und besteht aus über 93.000
Tritan-Kristallgläsern.). Hier hatte auch ein Motorradhändler seine Maschinen
ausgestellt. Das Gesicht von Jo verzog sich zu einem leichten Grinsen der
Freude. Er währe am liebsten sofort auf eine BMW gestiegen und los gebraust.
Anschließend bummelten wir durch die Stadt. Zuerst Fräulein und Männlein
getrennt und dann gemeinsam.
Ein absolutes Highlight war eine Busreisen zum Donaudurchbruch zwischen Kehlheim
und Weltenburg. Es folgte eine Donaufahrt zur Benediktinerabtei Weltenburg, den
Besuch der Befreiungshalle in Kehlheim und eine Fahrt ins Altmühltal bis
Riedenburg. In der Klosterschenke, der Abtei, schmeckte uns das Bier und das
Spanferkel so gut, dass wird darüber die Zeit vergessen hatten. Der Bus, der
Firma Weinberger aus Bodenmais, musste dadurch auf uns warten. Peinlich war uns
das nicht!!!!!!
In Riedenberg wurde dann eine Radtour durchs Altmühltal
beschlossen. Ob es jemals dazu kommen wird????????????????
An einem Tag wollte Jo uns, bei einer Tagestour, mal sein Navi vorführen. Das
war schon eine spannende lustige Sache, denn am Anfang hat uns das Navi im Kreis
geführt. Ansonsten war es schon toll. Wir besuchten auf der Tour eine ehemalige
Herberger von Gisela und Jo, das Hotel Mariandl beim „Singenden Wirt“ in
Elisabethzell. Der Wirt unterhält seine Gäste durch eigenen Gesang und durch das
Aufgebot von Stargästen. Ab und zu ist auch der Starkoch Alfons Schuhbeck
anwesend.
Weiter auf der Tour, natürlich mit Navi, ging es nach Aldersbach. Der Ort
besitzt ein sehr schönes Zisterzienserkloster, das Kloster Aldersbach. Die
Klosterkirche ist heute Pfarrkirche und gilt als schönste Marienkirche Bayerns.
Trotz ihres barock-beschwingten Stils (wegen der Hauptkünstler auch Asamkirche
genannt) strahlt diese Kirche typischen Zisterziensergeist aus, wie ihn der
bedeutendste Heilige des Ordens, St. Bernhard v. Clairvaux, noch heute
vermittelt. Das stärkste was wir und ich dort erlebt haben war eine Brotzeit im
dortigen Klosterbrauhaus!
Wir sitzen so im Biergarten, bei einem leckeren Bier und einer
Brezen, und der Nachbartisch füllte sich so langsam mit Einheimischen. Die
packten dann einen lehren Bierkrug und das mitgebrachte Essen aus. Der Bierkrug
wurde dann in der Schenke gefüllt, natürlich gegen Bezahlung, und los geht die
„Brotzeit“. Das finde ich einfach toll, da ich bei Wanderungen, bei uns in der
Gegend, schon andere Erfahrungen gemacht habe. Ein Lob an die bayerische
Mentalität!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ja Leute, es war wieder ein wunderbarer Urlaub, in unserm Wohnzimmer und ich
freue mich schon auf den nächsten. Es gibt im Bayerischer Wald noch viel zu
erwandern und zu sehen.
Euer Uli