Grosse Damensitzung der Postalia und K.G. Spießratzen am 11.02.2006
 
 
Frauen fanden schnell zu Hochform
Damensitzung der Postalia / Buntes Programm / Prinzenpaar wurde jubelnd begrüßt

Langenfeld „Ein herzliches Willkommen, ihr seid gekommen von Fern und Nah, um zu Feiern bei der Postalia”, rief Präsident Hans Peter Liever bei der Damensitzung des Heimatvereins Postalia im vollbesetzten Carl-Becker-Saal aus.

Es war ein Damenelferrat in Blau, Gelb, Rot, der zur Bühne zog mit einem seltsamen Clown in der Mitte, der von den Damen flugs entblättert wurde und zum Vorschein kam der Präsident in seiner schmucken Uniform, das passte auch besser.

„Bin ich denn der Leo” war der Wahlspruch des ersten Büttenredners Karl Heinz Papenkort, der mit seiner etwas schlüpfrigen Rede das Eis brach und die bunt kostümierten Frauen liefen zur Hochform auf. Der Leo schilderte seine Familienprobleme in drastischer Weise. was den Besucherrinnen gefiel.

Die Musikgruppe „Echte Fründe” brachte die Närrinnen zum Samba Tanzen. Man sah im Saal ein Gewoge von sich im Rhythmus bewegender Frauen. Als die bekannten kölsche Tön erklangen, setzte der weibliche Postalia Chor an und sang aus voller Kehle. Der Feuerwehrmann Kresse kam mal wieder rollend in den Saal und legte los mit einer Rede mit den Erlebnissen bei der Feuerwehr.

Wenn die Altstadtfunken aus Monheim mit ihrem Kommandanten Markus Waldeck auftauchen, ist nicht nur für Stimmung gesorgt, die Frauen erlebten Gardetanz mit all seinen Schwierigkeiten.

Ob die Tanzgruppe oder die Reservisten mit ihren Klavüs (Holzgewehren), es klappte wieder alles in eleganter Form, Trainerin Claudia Schätzler hatte die Truppe gut für die Session vorbereitet. Als die Reservisten die Beine hoch warfen, jubelten die Närrinnen ihnen zu und Bewunderung war daraus zu hören.

Zum ersten Mal war eine holländische Comedie Gruppe „Ruud” auf der Bühne in Langenfeld. Sie zauberten Komik mit Musik und persiflierten unter anderem Heino, Jupp Schmitz, Reinhard Mey. Das ganze gesangliche Theater schwankte zwischen Schlager und Kölsche Tön. In diesen musikalischen Hexenkessel kam Guido Cantz, der hatte die Frauen schnell im Griff und schleuderte Pointen in den Saal, da ging die Post ab.

Jubelnd begrüßt wurde das Prinzenpaar mit der stimmgewaltigen Prinzessin Uta I., der heisere Prinz Michael I. war hier nicht gefragt, obwohl bützend in den Saal seinen Spaß hatte. Das Thorrer Schnäuzer Ballett und die Weisweiler, das Musik- und Fanfarencorps setzten den Schlusspunkt. rp

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Samba-Stimmung im Saal
Bei der Damensitzung der Postalia waren die Langenfelder „Mädels” ganz schnell außer Rand und Band. Echte Fründe und Guido Cantz („Genial daneben") zählten zu den Höhepunkten. Aber nicht jede Büttenrede zündete.

VON ESTHER MAI
LANGENFELD Das mussten sich die Damen nicht zweimal sagen lassen: „Steht doch bitte mal auf. Im Sitzen kann man so schlecht Samba tanzen”, hatte ihnen Echte-Fründe-Sänger Reiner Mörkens am Anfang des Auftritts zugerufen. Und als die ersten kölschen Sambaklänge aus der Anlage schallten, nutzten die Mädels nicht nur den Raum zwischen den Tischen als Tanzfläche. Einige kletterten gleich auf ihre Stühle, andere versperrten den Hauptgang. Für die Kellner gab es kaum noch ein Durchkommen im jecken Treiben auf der Damensitzung der Postalia.

Besser hatte es da Ton- und Lichttechniker Hartmut Schiffer. Vom Regieraum oberhalb der Theke hatte er den besten Blick auf die Bühne. Und auch jede Menge Platz zum Tanzen. Den er gerne ausnutzte. Aber natürlich erst nach der Arbeit. Nachdem er Licht und Ton für „Echte Fründe” eingestellt hatte, konnte er oben auf seinem Posten ausgelassen mitsingen. So viel gute Laune im Saal ist eben doch ansteckend. Und lässt anscheinend auch die wenigen Männer auf einer Damensitzung nicht kalt. Selbst Programmregisseur Michael Klein, der den ganzen Nachmittag durch den Carl-Becker-Saal flitzte und für einen reibungslosen Ablauf sorgte, nutzte jede kleine Verschnaufpause zum Mitfeiern.

Alte Witze, die gab es während der Büttenreden reichlich. So versuchte Feuerwehrmann Kresse mit seinen teilweise schon sehr alten Witzen die Stimmung zu halten, erntete jedoch nur bedingt Lacher von einem Publikum, das anscheinend lieber wieder auf den Stühlen tanzen wollte. Guido Cantz, bekannt aus der Fernsehsendung „Genial daneben!” hatte es da etwas leichter. Vielleicht lag es an seinem hohen Bekanntheitsgrad, vielleicht an seinem Charme, vielleicht aber auch daran, dass er die Mädels direkt ansprach. Klar, dass nach seinem Auftritt einige Damen an der Tür auf ihn warteten. Zeit für sie hatte er jedoch nicht. Raus aus dem Saal, rein ins Auto und schon war er weg.
 
„Damensitzungen sind das Beste”, verriet Komiker Ruud (Koedooder) vor seinem Auftritt. „Weil die Mädels besser aus sich heraus gehen, wenn ihre bessere Hälften daneben sitzen”, erzählte der Dinslakener, der mit seiner Parodie von bekannten Schlagern auf Karnevalstour geht. Aufgeregt sei er erst zehn Sekunden vor der Show – aber auf der Bühne wäre sofort alles wieder okay.
 
Kein Wunder, bei dem Publikum. Als das Playback startete standen die Langenfelderinnen wieder auf ihren Stühlen. Und kletterten erst wieder runter, als Ruud schon lange von der Bühne verschwunden war.

INFO
Mehr als 20 Jahre
Gäste 380 bunt verkleidete Frauen aus Langenfeld und der Umgebung.
Veranstaltung Seit über 20 Jahren veranstaltet die Postalia ihre Damensitzung. Mit Erfolg: Auch das jüngere Publikum bleibt nicht zu Hause.
Kostüme Matrosen, Kühe, Handwerkerinnen, Zauberer, rosa Cowboys und Bienchen.
 

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