Volkssitzung am 17.01.2009 in Köln auf den Neumarkt
 
schrieb 14.01.2009
 

„Volksnasen“ ärgern sich weiter schwarz

Die durch einen politischen Kompromiss gerettete Karnevalssitzung im Zelt auf dem Neumarkt startet am Samstag. Das rotgrüne "Platzkonzept" hätte die Sitzung an diesem Ort beinahe verhindert. Wegen der neuen Beschränkung hat das Zelt jetzt 200 Plätze weniger. Die Jecken fürchten nun Einbußen.

Der erfolgreiche Protest der "Schwarzen Nasen" in der vergangenen
 Session führte dazu, dass das Zelt wieder aufgestellt werden durfte. (Bild: Worring)

Innenstadt -

Neues Jahr, neuer Standort auf dem Neumarkt: Aber die KG Alt Köllen , Veranstalter der zweitägigen Volkssitzung dort, plagt die Platzangst. Der Verein hat immer noch keinen Frieden mit dem politischen Kompromiss vom Vorjahr geschlossen. „Wir haben mit den Einschränkungen zu kämpfen“, so Senatspräsident Wolfgang Kaup. Das ans Ende des Platzes gerückte Zelt musste zudem kleiner werden. Das führt dazu, dass die Jecken erstmals in der 26-jährigen Geschichte der „Volksproklamation“ mit zivilen Preisen keinen Gewinn erwirtschaften werden. Diesen hatten sie immer einem sozialen Zweck wie der Kinderkrebsstation gespendet.

Stadtverwaltung, Politik und Jecke hatten das Fest nach großen Protesten - symbolisiert durch schwarze Schaumstoffnasen - trotz neuem Platzkonzept gerettet. Angeführt worden waren die jecken Demonstrationen von Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach persönlich.

Keine Spenden mehr möglich

Nun gibt es die Sitzung zwar weiter. „Aber“, so Kaup, „wir haben 150 Sitzplätze pro Tag eingebüßt. Es gab ohnehin immer mehr Interessenten als Plätze für das Fest.“ Nun musste der Verein noch weiteren 300 Menschen einen Korb geben - und sein soziales Engagement einstellen. Es wird wohl kein Nettogewinn übrigbleiben, weil die Künstlerprogramme teurer geworden und auch die allgemeinen Kosten gestiegen sind. Und umsonst treten Redner und Bands offenbar trotz aller Nasen-Solidarität immer noch nicht auf. „Wenn wir Pech haben, machen wir auch noch ein Minus, weil Stadtdirektor Guido Kahlen auf seine imaginäre Querung von der Richmodstraße her kommend Richtung Remagen (Beleuchtungsgeschäft am Neumarkt, d. Red.) besteht“, schimpft Kaup. Frieden klingt anders. Neuer Nasen-Protest ist trotzdem nicht geplant. Für das Festkomitee Kölner Karneval ist das „Kriegsbeil“ begraben. Präsident Markus Ritterbach: „Die Volkssitzung ist die fröhlichste und friedlichste Demo, die man sich vorstellen kann. Die schwarzen Nasen sind weggepackt, jetzt wird gefeiert!“

 

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