Prinzenproklamation am 13.11.2009 in Langenfeld
 
schrieb am 16.11.2009
 
Karin III. und Fritz III. regieren
Bei der Proklamation des neuen Karnevals-Prinzenpaars in der Langenfelder Stadthalle vergnügten sich um die 500 Zuschauer.
Die Tollitäten sind Geschwister und gehören beide dem Richrather Karnevalsverein Schwarz-Weiß 1977 an.

VON MARTIN MÖNIKES
LANGENFELD Bis weit nach Mitternacht dauerte die Prunksitzung zur Prinzenproklamation. Fast 500 fröhliche Gäste erlebten in der Stadthalle mit der Proklamation des den offiziellen Beginn des Sitzungskarnevals. Seine Tollität Prinz Fritz III. (Werners) und seine Lieblichkeit Karin III. (Jung) erhielten vom Bürgermeister Frank Schneider die Insignien ihrer Macht und von den zahlreichen Karnevalisten viele guten Wünsche für die Session. Die neuen Narrenfürsten sind Geschwister und gehören dem Richrather Karnevalsverein Schwarz-Weiß 1977 (RKV) an, der in dieser Session sein 33-jähriges Jubiläum feiert.
 

Getreu dem Sessionsmotto „Jecke Welt, Langenfeld" wurde die Stadthalle fünf Stunden zum Mittelpunkt dieser närrischen Welt. Präsident Herbert Roßelnbruch präsentierte ein gelungenes Programm mit einigen Bühnenkünstlern, die erstmals in Langenfeld gastierten.

Nach dem Auftritt der Domstädter mit ihrer fast symphonischen Blasmusik verabschiedete sich mit einem pointierten, stilsicheren Auftritt das Prinzenpaar der vergangenen Session, Benno und Birgit Schollmeyer. Der Tradition folgend wurde der neue Bürgermeister Frank Schneider zum Ehrensenator des Festkomitees ernannt. Komiteevorsitzender Helmut Schoos ließ erkennen, dass damit die Hoffnung auf weitere Unterstützung des Brauchtums aus dem Rathaus verbunden ist. Die erste Amtshandlung des mit grün-weißer Narrenkappe dekorierten Senators Schneider war die Ernennung der Richratherin Petra Boes zur Ehrensenatorin.

Meisterstück nach Lehrjahren

Es folgte der triumphale Einmarsch des neuen (Richrather) Prinzenpaares, begleitet von den Langenfelder Gesellschaften. Schneider nannte die karnevalistische Vergangenheit der neuen Tollitäten Lehr- und Gesellenjahre, und hoffte, „dass sie nun in Langenfeld ihr Meisterstück vollbringen".

Nach den formellen Teilen nahm die Sitzung mit den Strossenräubern aus Mönchengladbach Fahrt auf. Die Coverband spielte die großen Kölner Hits, das Publikum erhob sich, zeigte sich textsicher und konditionsstark. Dass es danach gelang, die singenden Narren in wenigen Momenten zu leisen Zuhörern zu machen, zeigte die Klasse von Jörg Runge, der sich als „Tuppes vom Land" an die schwierige rheinische Reimrede wagte. Der Tuppes nahm den Sitzungskarneval gekonnt auf die Schippe, von den Ehrenkarteninhabern über die karnevalistischen Orden und Ehrungen bis zum vergreisenden Elferrat. Als „Tante Luise und Herr Kurt" begeisterte ein witziges und wortreiches Akrobatik-Duo aus Bremen (!) das Publikum und bezog es auch tatkräftig mit ein.
 
Lokalkolorit brachte das Tanzkorps „Echte Fründe" auf die Bühne, in diesem Jahr auf fast 40 Tänzerinnen und Tänzer angewachsen. Ihre Medleys mit kölschen Liedern sind optisch ein Augenschmaus, technisch und konditionell anspruchsvoll. Die Kölner Karnevalsurgesteine Paveier und zum Finale die 3 Colonias zeigten einmal mehr ihre Klasse, und mancher Gast summte und hörte sogar noch auf dem Heimweg die „alte Dampfeisenbahn".


Elf närrische Gebote
LANGENFELD (mmo) Fritz III. und Karin III. wissen, was auf sie zukommt, beide regierten 1978 bzw. 2005 schon einmal, nämlich in der Nachbarstadt Hilden. In der Stadthalle offenbarten sie als Langenfelder Herrscher ihren sichtlich amüsierten Untertanen die traditionellen „Elf Gebote", eine Art Regierungserklärung.

Karin III. begann mit der erfreulichen Anordnung, dass bis Aschermittwoch der Verzehr von Kuchen schlank macht, ein gelungener Hinweis auf ihre Herkunft aus einer bekannten Richrather Bäckerei. Auch wurde klar gestellt, dass - zumindest in den folgenden Wochen - Richrath der schönste Stadtteil ist; eine Änderung des Langenfelder Grundgesetzes sei in Vorbereitung. Die lokalen Reporter dürfen sich, Karnevalsliebe und Humor vorausgesetzt, bis auf weiteres „Hofberichterstatter" nennen.

Schneider soll Kostüme nähen

Um die Zukunft von Ex-Bürgermeister Magnus Staehler müssen sich die Langenfelder keine Sorgen machen; er wird verpflichtet, nach der gelungenen Entschuldung der Stadt jetzt für seine eigene Regentschaft als Prinz zu sparen. Sein Amtsnachfolger Frank Schneider muss seinem (Handwerker-) Namen gemäß den Tanzmariechen höchstpersönlich neue Kostüme nähen und natürlich erst mal bei den jungen Damen Maß nehmen. Vermutlich werden die Narren Schneiders Monheimer Kollegen mit dem Namen Zimmermann zum Wagenbau verpflichten. Beschäftigung gibt es auch für die beiden Politrentner Manfred Stuckmann und Rolf-Dieter Gassen. Nach dem Willen der neuen Tollitäten schieben die beiden bis Aschermittwoch Dienst in den Schilderhäuschen vor dem prinzlichen Quartier.

Auf dem neuen Marktplatz sollen aus den Fontänen zukünftig Sekt und Bier sprudeln. Die Mack-Stele vor dem Rathaus wird bald intensiver beleuchtet, damit die Langenfeld überquerenden Flugzeugpiloten sich besser orientieren können. Das Irische Jahr wird verlängert und um Schottland erweitert; denn zum Umzug am Karnevalssamstag werde der Schottenrock Pflicht, allerdings mit dem Zusatz „dass jeder etwas darunter zu tragen habe".

Prinz Fritz III., im zivilen Leben Gärtnermeister an der Uniklinik Düsseldorf, fordert als begeisterter Motorradfahrer, in der Session alle Ampeln auf grün zu schalten, wenn er unterwegs ist. Verständlich, dass auch dem Hobby der Prinzessin - dem Tanzen - ein Gebot gewidmet ist: Bis Aschermittwoch sei in allen Langenfelder Sälen Tanzen erste Narrenpflicht.

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schrieb am 17.11.2009
Karneval 2009/2010: »Jecke Welt, Langenfeld«
Prinz Fritz III & Prinzessin Karin III
Die Posthornstadt kann sich auf eine wunderschöne Session 2009/2010 freuen. Prinz Fritz III und Prinzessin Karin III sorgten für Begeisterungsstürme bei ihrer Proklamation am vergangenen Freitag in der Stadthalle. Die fünfte Jahreszeit ist da!

Langenfeld (mü). Es genügte schon ein Blick in die strahlenden Augen von Prinzessin Karin III, um das Glück über den Beginn der fünften Jahreszeit auf das Publikum überspringen zu lassen. Karin Jung begann ihre karnevalistische Laufbahn mit 16 Jahren als Tanzmariechen bei der KG Rot Weiß Hilden. 1978 wurde die in Düsseldorf Geborene in Hilden Karnevalsprinzessin. Seit elf Jahren ist Karin Jung, die mit ihrem Mann die »Stadtbäckerei Jung« führt, Mitglied des RKV und somit eine richtige Jubiläums-Prinzessin.

Ebenso glücklich und stolz wirkt ihr Bruder Fritz Werners, der seit 39 Jahren im Karneval aktiv ist. Die Krönung seiner bisherigen Laufbahn war die Session 2005 in Hilden, als er dort Prinz war. Als Prinz Fritz III will er die Leistungen aus dem letzten Jahr nicht toppen. »Es muss nicht immer alle besser und noch besser werden. Wir wollen uns so zeigen, wie wir sind und wollen so für eine Dynamik sorgen, um die Menschen mitzuziehen«, erklärte Fritz Werners im Vorfeld. Gemeinsam mit seiner Schwester zeigte er bei der Proklamation in der Stadthalle am vergangenen Freitag, wie viel Schwung und Kraft in ihrer Natürlichkeit liegt. Der Funke sprang sofort ins Publikum über.

Die WOCHENPOST wünscht dem Prinzenpaar und allen Langenfelder Jecken eine schöne fünfte Jahreszeit.

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