schrieb am 26.01.2010
Mal laut, mal versaut
VON DORIAN AUDERSCH
LANGENFELD Auf der Bühne im nahezu ausverkauften Carl-Becker-Saal geht es
ziemlich versaut zu. Das liegt nicht nur an den eindeutig zweideutigen
Büttenreden, sondern auch am Elferrat des Heimatvereins Postalia. Mit
Schweinsnase, rosafarbenen Anzügen und Ringelschwänzchen schunkelt das närrische
Gremium zu bekannten Karnevalhits. Um einer Schweinegrippe-Epidemie vorzubeugen,
hat der als Arzt verkleidete Herrensitzungs-Präsident Jochen Buff ein
Geheimrezept: Spaß, Showtanz und rheinischer Frohsinn.
Filmvertonung per Trompete
Den launigen Auftakt macht Guido Cantz. Der frisch verheiratete Kölner kann vor allem mit seinen gezielten Spitzen gegen Ehefrauen aller Art die Jecken im Saal begeistern. „Wenn eure bessere Hälfte mal andeutet, dass ihr nach einem Lottogewinn das Geld teilt und dann getrennte Wege geht, dann gebt ihr halt ein paar Euro, wenn ihr drei richtige habt", rät der Blondschopf mit einem spitzbübischen Lächeln. „Dann seit ihr die schon mal los." Lautes Gelächter brandet durch den rauchgeschwängerten Saal, als Cantz seine Erlebnisse in einem Pornokino schildert und anschließend davon berichtet, warum ein befreundeter Trompetenspieler inzwischen Erotikfilme vertont.
Die Show Girls erfreuten die Herren bei der für sie gemachten Sitzung der
Postalia.
Musikalisch geht es auch bei dem Duo „Harry und Chris" zu. Christel und Harald Bäurich, ein Ehepaar aus der Heino-Stadt Bad Münstereifel, ernteten mit ihren ungewöhnlichen Versionen der beliebtesten Karnevals-Gassenhauer reichlich Beifall. Beeindruckend ist dabei die Vielseitigkeit der Instrumente. Mit Dudelsack, Querflöte Mundharmonika und Saxophon bekommt etwa der Höhner-Hit „Viva Colonia" einen ganz anderen Klang.
„Der Hausmann" erzählte bei seinem Vortrag von seinen ehelichen Problemen. „Meine Frau liebt mich glaube ich nicht mehr richtig", meint der Aachener mit trauriger Miene. „Die hat auf ihrem Handy ihren Klingelton geändert. Früher war das Lied ,Sex Bomb' zu hören, wenn ich angerufen habe. Inzwischen ist das zu "Ja lebt denn der alte Holzmichel noch" geworden." Außerdem sinniert der „Hausmann" darüber, warum der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi alles richtig macht, wenn er Ämter für Frauen strikt nach äußerlichen Kriterien vergibt. „Wenn es hierzulande einen Zusammenhang zwischen Macht und Sex-Appeal geben würde, wäre Angela Merkel heute höchstens Gemeinderat in der Provinz."
Etwas für das Auge gibt es bei den „Blauen Jungs Lövenich". Bei der Tanzgruppe ist der Name allerdings eine Art Mogelpackung. Sehr zur Freude der Zuschauer ist die Hälfte der Truppe weiblich. Mit spektakulären Hebefiguren bringen die Matrosen die Stimmung zum Kochen. „Unser Programm hat voll eingeschlagen", freut sich Postalia-Pressesprecher Hartmut Schiffer. „Das Publikum ist von Anfang an fröhlich und ausgelassen. So muss das sein auf einer Herrensitzung."
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schrieb am 27.01.2010
Tolle Stimmung in Saal
Gelungene Herrensitzung der Postalia
LANGENFELD. Schon der Einmarsch des kleinen Elferrates in den Carl-Becker-Saal,
der leider nicht ausverkauft war, verursachte große Heiterkeit bei den
fröhlichen Männern. Präsident Jochen Buff hatte sich mit einem Operationskittel
bekleidet und Mundschutz angelegt, denn er hatte sechs in Schweinskostümen
steckende Kärls dabei. „Ich muss mich schützen vor diesen Schweinen, sonst
bekommen ich die Schweinegrippe" war sein Kommentar und schon startete die
Herrensitzung mit Guido Canz und der verstand es, Stimmung in die Halle zu
bringen. Seine Verzällcher waren einfach toll. Ohne Zugabe kam er nicht von der
Bühne. Er nahm unter anderem Berliner Politiker auf die Schippe.
So in Stimmung gebracht erlebten die Männer eine Musikschau wie sie bisher von zwei Personen noch nie auf einer Bühne geboten wurde: Harry und Chris aus Münstereifel verstanden es, mit ihren Instrumenten die Stimmung in Becker Saal weiter anzuheizen. Die junge Dame Chris trat mit einem Dudelsack auf und wurde von Harry auf der Trompete begleitet. Sie wechselte noch sechsmal die Instrumente, die sie ausgezeichnet beherrschte, darunter ein Akkorden, Saxophon, Gitarre, Mundharmonika und Querflöte. Gut Singen konnte sie auch.
Jürgen Hausmann entpuppte sich als ein Redner der alten Schule und er verstand es, gelassen Dönekes vorzutragen. Die Blauen Jungs aus Lövenich waren in Hochform und ihre tänzerischen und akrobatischen Leistungen wurden von den Gästen mit Beifall honoriert. Die Rabaue, eine Gesangsgruppe, entfachte ein Feuerwerk des Gesangs aus der Karnevalsszene. Da hielt es die Männer nicht auf den Stühlen, es wurde geschunkelt und gesungen. Büttenredner „Der Tulpenheini" kam ebenfalls gut an. Die fünf Flege waren in Form und das konnte man auch von den Showgirls sagen.
Die Narren im Carl-Becker-Saal eine schwungvolle Herrensitzung.
Den Abschluss machten de Botzedresse mit einem musikalischen und gesanglichen
Finale. Sie schafften es, dass die Käls noch mitmachten.
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schrieb am 26.01.2010
Vergnügen pur bei der Postalia
Prunksitzung der Postalia am Freitag, Treffen der närrischen Prominenz in der
Stadthalle am Samstag und die Herrensitzung der Postalia am Sonntag —
Gute-Laune-Kondition wurde von den Langenfeldern gefordert. Von den
Veranstaltern lautet das Urteil: Unsere Närrinnen und Narren sind fit für die
Höhepunkte der 5. Jahreszeit. (mü)
Herrensitzung: Zwar war die Herrensitzung nicht ganz ausverkauft, aber
alle sind sich sicher, dass sie es im kommenden Jahr sein wird. Viele der Gäste
bestellten nämlich aus Begeisterung Karten für 2011. Die Herrensitzung der
Postalia erreichte erstmals einen ähnlichen Begeisterungslevel, wie es sonst nur
bei der Damensitzung üblich ist. »Die Stimmung war einfach irre«, so das Urteil
von Veranstaltern und Gästen. In Hochform zeigten sich hier: Guido Cantz, Harry
& Chris, Hausmann, Blaue Jungs Lövenich, De Rabaue, Ne Tulpenheini, De 5 Fleje,
Showgirls und De Botzedresser.
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Foto-Album