Bei der Postalia-Prunksitzung gab es reichlich Gelegenheit, fröhlich zu
schunkeln. RP-FOTO: MATZERATH
VON DORIAN AUDERSCH
LANGENFELD-MITTE Zu zackigen Rhythmen wirbeln die „Rheinveilchen" über die
Bühne. Das närrische Volk im nicht ganz ausverkauften Carl-Becker-Saal klatscht
begeistert mit. Synchrontanz, spektakuläre Hebefiguren und schwungvolle
Choreographien führt das Kölner Tanzcorps in Perfektion aus. Der Auftritt der
blau-weiß gekleideten Gruppe aus der Domstadt war einer der stimmungsvollsten
Momente während der Prunksitzung des Heimatvereins Postalia. Auch sonst bot das
Programm reichlich rheinischen Frohsinn - und manch schlüpfrige Pointe.
„Hallendecke nicht hoch genug"
„Bei denen hat man den Eindruck, dass die Hallendecke nicht hoch genug ist",
meint Postalia-Literat Thorsten Verbrüggen nach dem Auftritt anerkennend. „Das
ist eine Tanzgruppe auf sprichwörtlich hohem Niveau." Das gilt auch für die
„Domstürmer", die laut Frontmann Micky Nauber das Stimmungsbarometer testen"
wollen. Mit romantischen Hymnen auf den Karneval und Köln haben sie die Jecken
im Saal schnell auf ihrer Seite. Dabei spielt die Band auch eigene Lieder wie
etwa „Mach' dein Ding", das inzwischen auch außerhalb der Karnevalshochburg
bekannt ist.
Im Saal geht es indes dem Anlass entsprechend ziemlich bunt zu. Die Narren sind
zumindest größtenteils kostümiert erschienen. Piraten schunkeln mit Clowns,
barocke Adelsmänner blitzen kesse Cocagirls und auch der ein oder andere Schotte
im Rock hat sich eingefunden, um die letzte große Sitzung der Session zu feiern.
Bier und Likör fließen in Strömen. Die Stimmung ist bereits am frühen Abend
ausgelassen und fröhlich - was sicherlich auch an dem von Tanz und Musik
dominierten Programm liegt.
Hans-Jürgen Pinter alias „Der Lustige Rheinländer" steht als einer der Redner in der Bütt und sinniert mit elegantem Frack, Melone und weißen Handschuhen über die Untiefen des Ehelebens. Und nebenbei erfahren die Zuhörer, warum man seinen Großvater besser nicht auf der Hamburger Reeperbahn verlieren sollte und wieso Blondinen weinen müssen, wenn sie Zwillinge gebären. „Das ist doch sonnenklar", meint der jecke Redner. „Die heulen los, weil sie nicht wissen, von wem das zweite Kind sein könnte." Pinter teilt auch zu gesellschaftspolitischen Themen aus. Er redet von „Bankern, die mit unserem Geld Gassi gehen", ätzt gegen den Rettungsschirm für den Euro und spricht am Ende seines Vortrags ein herrlich ironisches Gebet auf die „heilige Börse und die Gier". Vorab klärt der Andernacher aber noch auf, was sich hinter der „Blumenhochzeit" verbirgt: „Sie ist verwelkt und er ist verduftet."
Manfred Nutsch-Mai, im Karneval vor allem als „Manni der Rocker" bekannt, schlägt in etwa in die selbe Kerbe, wenn er über seine Frau, das Eheleben und die Probleme eines beinharten Kerls in der heutigen Zeit witzelt. Das ist nicht unbedingt elegant, aber dafür umso unterhaltsamer.
Für das Langenfelder Prinzenpaar ist es die letzte Veranstaltung im
Sitzungskarneval, auf der es sein Lied der Session trällert. Besonderen Dank
richten die Tollitäten dabei an ihr Publikum. Während draußen unbarmherzig
eiskalter Wind weht, wird es im Carl-BeckerSaal bei deren Worten herzlich: „Das
war für uns beide eine großartige Zeit und wir haben viele schöne Stunden
erlebt", unterstreicht Prinz Heinrich I und umarmt seine Prinzessin Brigitte.
„Nun freuen wir uns auf den Straßenkarneval. Da lassen wir es nochmal richtig
krachen."
INFO Ausklang
Am Samstag, 18. Februar, lässt der Heimatverein Postalia um 16 Uhr die
Session im Carl-BeckerSaal, Hitdorfer Straße 10, ausklingen - direkt im
Anschluss an den Karnevalszug durch die Innenstadt.
www.postalia-langenfeld.de
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schrieb am 13.02.2012
Postalia präsentiert sich in Feierlaune
BRAUCHTUM Auf der Prunksitzung im
Carl-Becker-Saal ging es am Freitagabend so richtig jeck zu.
Viele der Besucher – wie diese Damen – trugen bei der Prunksitzung im
Carl-Becker-Saal prächtige Kostüme.
Foto: Anna Schwartz
Von Pia Windhövel
Langenfeld. Mit einem fröhlichen „Traritrara, die Langenfelder Kinderprinzessin
ist da!" eröffnete Jana I. mit ihrem Gefolge die Prunksitzung der Postalia am
Freitagabend im Carl-BeckerSaal und raffte gleich darauf ihren Reifrock, um das
jecke Publikum in der fast ausverkauften Halle mit einem flotten Tanz in
Stimmung zu bringen. Paginnen und die Kindergarde „Postilinchen" unterstützten
Jana dabei und steckten mit ihrer guten Stimmung alle Narren an.
Passend zum Lied „Die bunte Kuh macht Muh" trugen die Begleiter Kuhmasken. Bei soviel guter Laune durfte natürlich Prinz Heinrich I. mit seiner Prinzessin Brigitte I. nicht fehlen. Die beschritten mit riesigem. Gefolge gleich nach Kinderprinzessin Jana die Bühne. Prinz Heinrich I. verstrickte sich bei seiner Ansprache in Doppeldeutigkeiten. „Wir haben hier ein Heimspiel", rief er ins Mikrofon. „Meine Prinzessin und ich haben auf dieser Bühne schon so viele schöne Stunden verlebt..." Laute Pfiffe und Kichern aus dem Publikum veranlassten den Prinz dann zu erklären: „Auf der Bühne, nicht hinter dem Vorhang!"
Von den „Domstürmern" bis zur „Cölsch Crew"
Zusammen mit der Kinderprinzessin und ihren Paginnen stimmte er dann das Mottolied der Postalia an. Das Publikum zeigte sich begeistert über die Textsicherheit der Kinder.
Im schwarzen Frack mit plattem Hütchen betrat dann Hans-Jürgen Pinter alias „Der lustige Rheinländer" die Bühne. Mit witzigen Anekdötchen, Spitzen in Richtung Politik und Wirtschaft, aber auch einigen eher platten Blondinenwitzen sorgte der Büttenredner aus Andernach für Spaß im Saal.
Die „Domstürmer" aus Köln brachten das Publikum schon mit dem ersten Lied aus ihrem eigenen Repertoire zum Schunkeln und auch ihr aktueller Hit „Mach' dein Ding" kam bei den jecken Postaliern gut. an. Schon nach kurzer Zeit sang der ganze Saal den Refrain mit.
Ob „Manni, de Rocker" oder „Die Erdnuss" in der Bütt, die „Rheinveilchen" und „Grün Weiß vom Zippchen" mit schwingenden Beinen oder Karnevalsknaller zum Mitsingen von der „Cölsch Crew" und dem „Kaafsäck" – das Programm von Literat Thorsten Verbrüggen war abwechslungsreich und gefiel dem Publikum.
Präsident Jochen Buff leitete flott durch die Sitzung, nachdem der Auftritt des
Prinzen ein bisschen für Zeitverzug gesorgt hatte.
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schrieb am 10.02.2012
„Was kümmert mich die Welt, hier es auch schön"
Prunksitzung des Heimatvereins Postalia
Ein voller Saal und prächtige Stimmung: Der Heimatverein Postalia versteht das
Feiern. Foto: Michael de Clerque
LANGENFELD. (rp) Der Präsident des Heimatvereins Postalia, Jochen Buff und seine Begleitung, die Mitglieder der Kutschergarde, blickten am Freitag auf einen gefüllten Carl-Becker-Saal, als sie die Prunksitzung der Postalia eröffneten.
Literat Thorsten Verbrüggen hatte ein tolles Programm zusammengestellt. Der erste Auftritt gehörte Kinderprinzessin Jana I mit Gefolge. Die Truppe wurde vom Showfanfarencorps Langenfeld und den Postelinchen begleitet. Jana I hatte, ebenso wie das große Prinzenpaar, ein Heimspiel und so begann sie auch mit einem Loblied auf ihren Heimatverein, der seit vielen Jahren die Kinderprinzenpaare unterstützt.
Abgelöst wurden die Kinder vom Prinzenpaar Heinrich I und Brigitte I, die mit ihrer ersten Amthandlung den Vorsitzenden Jochen Roeder und Ulli Meyer mit Orden dekorierten. Das FLK mit Herbert Roßelnbruch und Helmut Schoos, ehrte Barbara Lenßen und Thorsten Verbrüggen mit den FLK-Orden für ihren Einsatz für das Brauchtum.
Das Programm gestaltete der „Lustige Rheinländer” aus Andernach mit Dönekes am laufenden Band, nach dem Motto: „Was kümmert mich die große Welt, hier ist es auch schön".
Die Gesangsgruppe „Die Domstürmer" heizten den Gästen mit närrischen Tönen mächtig ein, ebenso wie „Manni der Rocker" mit seinem Vortrag.
Einen tollen tänzerisches Eindruck hinterließen die' „Rheinveilchen" aus Braunsfeld. Das 30 Mitglieder zählende Corps begeisterte mit einzigartiger Akrobatik.
Mit dabei waren außerdem der Redner „Die Erdnuss", „Die Cölsch Crew" aus Düren,
das Tanzcorps „Grün Weiß Zippchen" und zum Abschluss das Musikcorps „Kaafsäck"
aus Eschweiler.